Website-Icon theinder.net

Indien: Wissenschaftssystem im Aufbruch

Grafik: KI-generiert

Wissenschaftliche Stärke in Bewegung

Hinter diesen Erfolgen steht eine breit getragene Dynamik: Der Wissenschaftsstandort Indien profitiert von einer jungen, wissbegierigen Bevölkerung, exzellenten akademischen Einrichtungen wie den Indian Institutes of Technology (IITs) oder dem Indian Institute of Science (IISc), und einem immer stärker werdenden Engagement von Industrie und internationalen Partnern. Besonders in Bereichen wie Biotechnologie, Arzneimittelentwicklung, Informations- und Kommunikationstechnologien oder Raumfahrt gilt Indien als global wettbewerbsfähig.

Auch die Unternehmenslandschaft entwickelt sich weiter: Über 1.000 internationale Unternehmen betreiben inzwischen Forschungs- und Entwicklungszentren im Land – ein klares Zeichen für Indiens Attraktivität als Innovationsstandort.

Nächster Schritt: Forschung strukturell stärken

Trotz dieser positiven Entwicklung besteht noch Spielraum für Wachstum: Die sogenannte FuE-Intensität – also der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt – liegt in Indien derzeit bei rund 0,6 % und damit unter dem OECD-Durchschnitt. Zugleich ist das indische FuE-System institutionell komplex und historisch gewachsen – mit vielen verschiedenen Zuständigkeiten auf nationaler und bundesstaatlicher Ebene.

Grafik: (c) Goverment of India

Hier setzt die Regierung gezielt an: Mit der National Education Policy 2020 wurden grundlegende Weichen gestellt, um Forschung, Lehre und internationale Kooperation besser zu verzahnen. Die neu gegründete Anusandhan National Research Foundation (ANRF) soll dabei als zentrale Förderinstitution wirken und die Forschung an Hochschulen strategisch stärken. Erste Umsetzungsmaßnahmen, etwa zur Förderung interdisziplinärer Projekte oder internationaler Partnerschaften, sind bereits angelaufen.

Globaler Partner mit wachsender Bedeutung

Indien befindet sich in einer spannenden Transformationsphase: Von der wissenschaftlichen Quantität zur forschungsbasierten Innovationskraft. Diese Entwicklung eröffnet auch neue Chancen für internationale Kooperationen – sei es im Bereich Grundlagenforschung, Technologietransfer oder Berufsbildung.

Die Dynamik, die in Indiens Wissenschafts- und Innovationssystem steckt, ist heute unübersehbar. Mit langfristigem politischem Willen, wachsender Finanzierung und kluger Vernetzung könnte Indien in den kommenden Jahren nicht nur zu einem führenden Akteur im globalen Innovationssystem werden – sondern auch zu einem Brückenbauer zwischen Nord und Süd, Tradition und Zukunft, Wissenschaft und Gesellschaft.

Quellen:

Die mobile Version verlassen