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Di., 29. Juli, 2025
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„Pyre“ gewinnt Hauptpreis – Filmfestival beendet

Foto: (c) IFFS

Fünf Tage lang war Stuttgart erneut das Zentrum des indischen Kinos in Europa. Mit der Verleihung der Festivalpreise endete am Sonntagabend die 22. Ausgabe des Indischen Filmfestivals Stuttgart. Die diesjährigen Gewinner spiegeln eindrucksvoll wider, wofür das Festival seit Jahren steht: künstlerische Exzellenz, gesellschaftliche Relevanz und kulturelle Vielfalt.

Ein stilles Meisterwerk: „Pyre“ gewinnt Hauptpreis

Der mit 1.000 Euro dotierte Hauptpreis „German Star of India“ ging an den renommierten Regisseur Vinod Kapri für seinen neuen Film „Pyre“. In ruhigen, poetischen Bildern erzählt der Hindi-Spielfilm von einem älteren Ehepaar, das abgeschieden in einem Dorf im Himalaya lebt – vergessen von der Welt, zurückgelassen vom Fortschritt. Die Jury lobte die eindrucksvolle Kombination aus landschaftlicher Ästhetik, schauspielerischer Tiefe und emotionaler Wucht. Es sei ein Film, der Traurigkeit nicht nur darstellt, sondern spürbar mache – und dabei universelle Themen wie Landflucht, Alter und menschliche Nähe verhandle.

Kurzfilm über Liebe in engen Gassen: Preis für „Almari Ka Achaar“

Auch der Gewinner in der Kategorie Kurzfilm zeigte, wie persönliche Geschichten gesellschaftliche Dimensionen annehmen können. Der Beitrag „Almari Ka Achaar – Cupboard Pickle“ von Raakesh Rawat spielt inmitten der überfüllten Straßen Mumbais und begleitet zwei Männer mittleren Alters, die sich im Schatten des Alltags verlieben – verbunden durch ein gemeinsames Lieblingsgericht. In einer Welt, in der gleichgeschlechtliche Liebe vielerorts noch mit Tabus belegt ist, setzt der Film ein zartes, aber klares Zeichen für Aufrichtigkeit und emotionale Integrität. Die Jury würdigte die Sensibilität der Inszenierung sowie den subtilen Humor und zeichnete den Film mit 500 Euro aus.

Radiostimme gegen das Schweigen: Dokumentarfilmpreis für Rafina Khatun

Einen ebenso stillen wie kraftvollen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion lieferte der Dokumentarfilm „Log Kya Kahenge – What Will People Say“ von Rafina Khatun, der mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm (ebenfalls mit 500 Euro dotiert) ausgezeichnet wurde. Im Mittelpunkt steht eine junge muslimische Radiomoderatorin, die in einem von patriarchalen Normen geprägten Umfeld ihre Stimme erhebt – für Frauen, für Ausgegrenzte, für das Recht auf Sichtbarkeit. Die Jury betonte, wie nahbar und mutig die Protagonistin gezeichnet wurde, ohne je in Pathos oder Klischees zu verfallen. Ein Film, der inspiriert – nicht durch Lautstärke, sondern durch Konsequenz.

Starke Frauenfiguren auch im Polit-Thriller

Der „Director’s Vision Award“, der ohne Preisgeld vergeben wird, ging an Ravi Gautam für seinen spannungsgeladenen Film „Soch – A Perception“. In einer kleinen Himalaya-Stadt ermittelt eine Polizistin in einem brisanten Fall, bei dem religiöse Vorurteile und mediale Schnellurteile eine gefährliche Dynamik entfalten. Die Jury würdigte den Film nicht nur für seine dramaturgische Dichte, sondern auch für die differenzierte Darstellung weiblicher Führung in einer männlich dominierten Institution – ein Statement für Gerechtigkeit und Zivilcourage.

Publikumspreis für Neustart aus dem Nichts

Der Publikumspreis, verbunden mit 500 Euro, ging an den Dokumentarfilm „Zero Se Restart“ von Jaskunwar Kohli, der eindrucksvoll von Menschen erzählt, die nach schweren Rückschlägen den Mut finden, neu anzufangen – eine Erzählung über Resilienz und Hoffnung, die beim Publikum großen Anklang fand.

Festival weiter auf Erfolgskurs

Mit über 70 aktuellen Filmen aus allen Teilen Indiens, mehr als 20 Filmschaffenden vor Ort, einem vielfältigen Rahmenprogramm mit queeren Filmen, Schulkino, Filmgesprächen und einem interdisziplinären Gastspiel im Linden-Museum hat sich das Indische Filmfestival Stuttgart auch 2025 als feste Größe im europäischen Festivalbetrieb bewiesen. Besonders hervorzuheben war ein inklusives Familienfilm-Angebot in deutscher Sprache sowie die Zusammenarbeit mit der Filmakademie Baden-Württemberg.

Ausblick: 2026 wird weitergeschrieben

Das 23. Indische Filmfestival Stuttgart ist bereits terminiert: Vom 22. bis 26. Juli 2026 wird die baden-württembergische Landeshauptstadt erneut zur Brücke zwischen Südasien und Europa – mit Kino, das unter die Haut geht, den Blick weitet und Menschen verbindet.

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