Der Rücktritt von Arvind Kejriwal als Chief Minister von Delhi hat die politischen Wellen in Indien nicht nur aufgrund seiner öffentlichen Begründung, sondern auch wegen Spekulationen über mögliche Hintergründe und Verschwörungen aufgewühlt. Seit seiner Verhaftung im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen, die viele seiner Anhänger als politisch motiviert ansehen, gibt es wachsende Zweifel an den wahren Gründen seines Rücktritts. Ein Kommentar von Choti Gandhawa.
Verhaftung und rechtliche Auseinandersetzungen
Kejriwal (Foto) war in den letzten Monaten immer wieder mit schweren Vorwürfen konfrontiert, darunter Korruption und Machtmissbrauch. Kritiker aus anderen politischen Lagern werfen ihm vor, öffentliche Gelder missbraucht zu haben. Besonders brisant war seine Verhaftung im Frühjahr 2024. Anhänger und Parteikollegen der Aam Aadmi Party (AAP) behaupten, dass die Vorwürfe konstruiert wurden, um Kejriwal politisch auszuschalten. Die Verhaftung stieß bei weiten Teilen der Bevölkerung und politischen Kommentatoren auf heftige Reaktionen.
Die Tatsache, dass er nach seiner Freilassung immer wieder betonte, er könne „nicht mit dem Makel der Korruption leben“, wird von vielen als Hinweis darauf gesehen, dass Kejriwal möglicherweise unter großem Druck stand. Seine Ankündigung, vor das „Gericht des Volkes“ zu treten, zeigt seinen Versuch, die Unterstützung der Bevölkerung zu mobilisieren und sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen.
Hinweise auf eine Verschwörung?
In politischen Kreisen gibt es Vermutungen, dass Kejriwals Rücktritt das Resultat einer konzertierten Aktion seiner politischen Gegner sein könnte. Es wird spekuliert, dass nationale Kräfte, die sich durch seine populistischen Maßnahmen, wie kostenlose Elektrizität und den kostenlosen Nahverkehr für Frauen, bedroht fühlten, hinter den Vorwürfen stehen könnten. Gegnerische Parteien wie die Bharatiya Janata Party (BJP), die in vielen Bundesstaaten Indiens an der Macht ist, sollen laut Insidern eine Schlüsselrolle in der Kampagne gegen Kejriwal gespielt haben.
Die Frage, ob seine Verhaftung Teil eines größeren Plans war, ihn politisch zu neutralisieren, bleibt offen. Obwohl konkrete Beweise fehlen, haben führende AAP-Politiker mehrfach öffentlich behauptet, dass Kejriwal zum Ziel einer politischen Intrige geworden sei. Sie argumentieren, dass die Korruptionsvorwürfe strategisch genutzt wurden, um eine der stärksten Oppositionsfiguren des Landes zu schwächen.
Ausblick: Die Zukunft der AAP und Kejriwal
Kejriwals Rücktritt könnte langfristige Auswirkungen auf die Aam Aadmi Party haben. Mit der Ernennung von Atishi Marlena (Foto) zur neuen Chief Ministerin versucht die AAP, ein Signal der Stabilität zu senden. Doch viele fragen sich, ob die 43-jährige Atishi, trotz ihrer Erfahrung und Popularität, in der Lage sein wird, die starke Führungspersönlichkeit Kejriwals zu ersetzen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Kejriwal weiterhin eine wichtige Rolle in der indischen Politik spielen kann, oder ob sein Rücktritt und die ihn umgebenden Umstände das Ende seiner politischen Karriere markieren. Klar ist, dass die Auseinandersetzungen um seine Person und seine Politik die politische Landschaft in Indien noch lange prägen werden.
Was meinen Sie, liebe Leser?
Foto: (c) Rajinder Singh Pal
Die aktuelle Regierung agiert wie immer geschickt, sie wird sich offiziell keine Schuld nachweisen. Natürlich wurde Kejriwal unter Druck gesetzt, da gibt es genügend Mittel. Außerdem hat er sicherlich keine Lust nochmal verhaftet zu werden, dort haben sie ihn mit Sicherheit gebrochen… Ich hätte aber auf eine saftige Abfindung getippt. Ist jetzt nicht der direkte Vergleich, aber Kohl hatte Barzel damals so gut vergütet, dass dieser intern zurücktrat und Kohl innerparteilich keine Konkurrenz bot. Wenn das schon damals in Deutschland möglich war, dann in Indien schon lange…