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Sa, 27. Juli, 2024
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Die Premierminister Indiens seit 1947

14 Premierminister regierten Indien seit der Unabhängigkeit 1947. Der bekannteste war zweifelsohne Jawaharlal Nehru, der fast 17 Jahre im Amt war. Der aktuelle Premier Manmohan Singh ist fast neun Jahre im Amt. Schon 1966 zeigte sich Indien progressiv und wählte Indira Gandhi als erste Frau an die Spitze des Staates. Sowohl sie als auch ihr Sohn und Nachfolger Rajiv fielen Mordanschlägen zum Opfer. Samina Akbar (2004) und Bijon Chatterji (Ergänzungen 2013) haben alle Premierminister Indiens zusammengestellt.


Jawaharlal Nehru
, INC (15. August 1947 – 27. Mai 1964)

Nehru war der erste Premierminister des unabhängigen Indiens und wurde am 14. November 1889 in Allahabad geboren. Nehru galt als Intellektueller, der das Fundament für das moderne Indien von heute legte. Er ist der Autor des berühmten Buches „The Discovery of India“ und erhielt 1955 die „Bharat Ratna“ Auszeichnung. Nehru prägte die Idee der Nicht-Pakt-Gebundenheit und sprach sich für ein säkulares Indien aus. Der Begriff „Dritte Welt“ wurde ebenfalls von ihm geprägt. In der Außenpolitik machte sich der Gandhi-Anhänger 1955 als Wegbereiter der Bewegung Blockfreier Staaten einen Namen. Nehru starb am 27. Mai 1964. Siehe auch „Nehru – ein steiniger Weg zur Geburt einer Republik“ von Gesa Claussen.

 
Gulzari Lal Nanda, INC (interim: 27. Mai 1964 – 9. Juni 1964)

Nanda war ein bekannter Gandhi-Anhänger und erfahrener Anführer der Arbeiterbewegung. Er wurde am 4. Juli 1898 in Sialkot (heute Pakistan) geboren.  Er wurde 1957 Arbeitsminister sowie 1963 Innenminister. 1997 erhielt er die „Bharat Ratna“ Auszeichnung. Nanda starb 1998.

Lal Bahadur Shastri, INC (9. Juni 1964 – 11. Januar 1966)

Shastri galt als grosser indischer Staatsmann und Freiheitskämpfer, der am 2. Oktober 1904 in Varanasi geboren wurde. Er erwarb den Titel „Shastri“ von Kashi Vidya Peetha. Der Slogan „Jai Jawan! Jai Kisan!“ wurde von Shastri eingeführt. Er verstarb am 11. Januar 1966 in Tashkent (UdSSR), einen Tag nachdem er mit Pakistan einen Friedensvertrag unterzeichnet hatte.

Gulzari Lal Nanda, INC (interim: 11. Januar 1966 – 24. Januar 1966)

Indira Gandhi, INC (24. Januar 1966 – 24. März 1977)

Die Tochter von Jawaharlal Nehru wurde am 19. November 1917 in Allahabad (Uttar Pradesh) geboren. Sie war die erste Premierministerin Indiens. 1971 wurde sie mit dem „Bharat Ratna“ ausgezeichnet. Ihre kühne Vorgehensweise führte Indien 1971 zu einem Sieg im Krieg gegen Pakistan. Auch die Verstaatlichung der Banken und die „Geburt“ Bangladeshs werden ihr zugesprochen.

Morarji Desai, Janata Dal (24. März 1977 – 28. Juli 1979)

Desai wurde am 29. Februar 1896 in Bahadesli Village, Gujarat geboren. Er war der erste Premierminister Indiens aus einer Nicht-Kongress Partei. Von 1952-1956 diente er als Chief Minister von Maharashtra. Als Premier führte er die Regierung 857 Tage an. Desai war ein treuer Gandhi-Anhänger und Naturalist zugleich. Er hatte zuvor Posten als Unionsminister, stellvertretender Premierminister und Finanzminister inne. Desai wurde 1991 mit dem „Bharat Ratna“ ausgezeichnet und verstarb am 10. April 1995 mit 99 Jahren.

Chaudhary Charan Singh, Janata Dal (28. Juli 1979 – 14. Januar 1980)

Charan Singh wurde am 23. Dezember 1902 in Noorpur, Meerut District, Uttar Pradesh geboren. Er war für viele Jahre Präsident des Lok Dal. Er war der stellvertretende Premierminister während Desais Janata-Regierung. Singh legte in seiner Amtszeit Wert auf stärkere politische Mitbestimmung der ländlichen Bevölkerung. Singh starb 1987.

Indira Gandhi, INC (14. Januar 1980 – 31. Oktober 1984)

1980 wurde Indira Gandhi erneut zur Premierministerin gewählt. Die Machtfrau förderte die wissenschaftliche Entwicklung im Land. Sie war jedoch nie unumstritten und fiel 1984 einem Anschlag ihrer Leibwächter zum Opfer, nachdem sie den Goldenen Tempel von Amritsar hatte gewaltsam stürmen lassen.

Rajiv Gandhi, INC (31. Oktober 1984 – 1. Dezember 1989)

Rajiv Gandhi wurde mit 41 Jahren der jüngste Premierminister des grössten demokratischen Landes der Welt. Gandhi wurde am 20. August 1944 in Mumbai geboren und war der Sohn von Indira Gandhi. „Ein kaufmännischer Pilot der zu einem Politiker wurde“ und das Amt des Premierministers an dem Tag, an dem seine Mutter getötet wurde, übernahm. Er setzte sich vor allem gegen Korruption ein und erlangte den Spitznamen „Mr. Clean“. Gandhi galt als liberal und dadurch im Ausland beliebt. 1991 fiel jedoch auch er einem Mordanschlag während einer Wahlkampagne zum Opfer. Seine Frau Sonia Gandhi ist heute eine einflussreiche Politikerin des Landes. Rajiv Gandhi wurde posthum mit dem „Bharat Ratna“ ausgezeichnet. Nach Gandhi wurde der „Rajiv Gandhi Khel Ratna“ benannt, die höchste sportliche Auszeichnung des Landes.

Viswanath Pratap Singh, Janata Dal (2. Dezember 1989 – 10. November 1990)

Viswanath Pratap Singh war der Unionsminister in der Regierung der Janata Partei und ein langjähriger Führer der Janata Dal. Er wurde am 25. Juni 1931 in Allahabad geboren und starb 2008 in Delhi. Singh wurde auch als namhafter Maler bekannt.

Chandra Shekhar, Janata Dal (10. November 1990 – 21. Juni 1991)

Shekhar wurde am 1. Juli 1927 im Dorf Ibrahimpatti, Ballia District, Uttar Pradesh geboren. Ein Parlamentarier, Sozialist und erster Präsident der sozialistischen Janata Partei seit 1977. Er war Gegner von Indira Gandhi, die er für ihre diktatorische Amtsführung kritisierte. 1983 machte er mit einem Marsch über 2.500 Meilen von Kanyakumari nach Neu Delhi auf die Probleme der ländlichen Bevölkerung aufmerksam. Er starb 2007 in Delhi.

Pamulaparti Venkata Narasimha Rao, INC (21. Juni 1991 – 16. Mai 1996)

Narasimha Rao wurde am 28. Juni 1921 in Vangara, Karimnagar District, Andhra Pradesh geboren. Er diente als Chief Minister von Andhra Pradesh in den Jahren 1971-73, als Minister für aussenpolitische Angelegenheiten, Verteidigungsminister und als Minister für menschliche Ressourcen in der Kongress-Regierung seit 1980 und später als Premierminister. Gemeinsam mit seinem Finanzminister und späterem Premier Manmohan Singh (s.u.) brachte er wichtige Wirtschaftsreformen auf den Weg. Diese Reformen führten zu einem langjährigen Wirtschaftswachstum. Rao wurde als erster Premier wegen Bestechung gerichtlich verurteilt. Er war der erste südindische Premierminister Indiens und starb 2004 in Delhi.

Atal Bihari Vajpayee, BJP (16. Mai 1996 – 1. Juni 1996)

Vajpayee wurde am 25. Dezember 1926 in Gwalior (Madhya Pradesh) geboren. Er war nur 16 Tage im Amt und kreierte so den Rekord für die kürzeste Amtszeit eines indischen Premiers, sollte aber 1998 wieder an die Macht kommen. Vajpayee wurde bekannt als brillanter Schriftsteller, Redner, Parlamentarier, Journalist, Freiheitskämpfer und sozialer Arbeiter. Er fungierte als Anführer der Opposition in der Lok Sabha (1993). Zudem war er Gründungsmitglied der Jan Sangh und früherer Präsident der BJP. Erhielt den „Padma Vibhusha“, die Auszeichnung für den besten Parlamentarier.

Haradanahalli Dodde Deve Gowda, Janata Dal (1. Juni 1996 – 21. April 1997)

Gowda wurde am 18. Mai 1933 im Dorf Haradanahalli, Hassan District, Karnataka geboren. Er war der frühere Chief Minister von Karnataka und Janata Dal Führer.

Inder Kumar Gujral, Janata Dal (21. April 1997 – 18. März 1998)

Inder Kumar Gujral wurde am 4. Dezember 1919 in Jhelum (heute Pakistan) geboren. Er war früher im Unionskabinett in den Jahren 1967-1976 tätig sowie 1989-90/1996-97 Minister für aussenpolitische Angelegenheiten. Gujral war zudem indischer Botschafter für die UdSSR (1976-80). Während seiner Amtszeit wurde der Begriff „Gujral-Doktrin“ geprägt, die auf einer verstärkten Kompromissbereitschaft Indiens im Sinne einer verbesserten Zusammenarbeit mit den asiatischen Nachbarländern beruhte. Gujral starb 2012 in Delhi.

Atal Bihari Vajpayee, BJP (19. März 1998 – 22. Mai 2004 )

Am 13. Oktober 1999 bekleidete Vajpayee erneut das Amt des Premierministers. Er galt als ein erfahrener Parlamentarier, dessen Karriere sich über vier Jahrzehnte erstreckte. Vajpayee wurde neun Mal ins Lok Sabha (Unterhaus) und zwei Mal ins Rajya Sabha („Haus der Staaten“) gewählt. Als Indiens Aussenminister, Führer der Opposition u.a., war er aktiv an der Bildung der Innen- und Aussenpolitik Indiens nach der Unabhängigkeit beteiligt, jedoch fielen auch Indiens Atomtests 1998 sowie der indo-pakistanische Kargil-Krieg 1999 in seine Amtszeit. 2005 zog sich Vajpayee aus der aktiven Politik zurück.

Manmohan Singh, INC (seit 24. Mai 2004)

Dr. Manmohan Singh (siehe auch Artikel: „Sie führen das Land“) wurde am 26. September 1932 in Gah, Punjab (heute Pakistan) geboren. In den Jahren 1991-96 war Singh Finanzminister des Landes. Er wurde nach dem strategischen Rücktritt Sonia Gandhis als Kandidatin von ihr als neuer Anwärter für das Amt des Premierministers nominiert und gewann schließlich die Wahl. Singh gilt als der Vater der wirtschaftlichen Reformen Indiens. Als ausschlaggebend für die Wahl Singhs zum neuen Premierminister werden sein tadelloser Ruf, sein gründlicher ökonomischer Verstand sowie das Vertrauen Sonia Gandhis angesehen. Singh war der erste Nicht-Hindu im Amt des Premierministers. Singh setzte sich u.a. im Rahmen der „Cricket-Diplomatie“ für eine Annäherung zu Pakistan, insbesondere in der Kashmir-Frage ein. In seine Amtszeit fällt eine Stärkung der deutsch-indischen Handelsbeziehungen, speziell die mit Kanzlerin Merkel gegründeten Deutsch-Indischen Regierungskonsultationen (siehe auch: „Indiens Premier vor Gesprächen mit Kanzlerin Merkel“), die seit 2012 jährlich stattfinden.

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