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Do., 8. Mai, 2025
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Indiens „Operation Sindoor“ hinterlässt rote Spur auf pakistanischem Boden

Am frühen Morgen des 7. Mai 2025 (indische Zeit) führte Indien unter dem Codenamen „Operation Sindoor“ laut indischen Quellen koordinierte Raketenangriffe auf neun Ziele in Pakistan und dem pakistanisch kontrollierten Teil Kaschmirs durch.
Dabei sollen sowohl Boden-Boden-Raketen, als auch Luft-Boden-Raketen zum Einsatz gekommen sein.

Symbolbild: Sindoor ist ein rotes Pulver mit tiefer Bedeutung in der indischen Kultur. (Quelle: theInder.net, erstellt mit KI)



Diese Operation war eine Reaktion auf den Terroranschlag vom 22. April in Pahalgam, bei dem 24 indische Touristen, ein Tourist aus Nepal sowie ein lokaler Fremdenführer getötet worden waren. Indien macht pakistanisch unterstützte Extremisten für den Angriff verantwortlich, obwohl bisher keine öffentlichen Beweise vorgelegt wurden.
Die Verdächtigen, zwei pakistanische Staatsangehörige und ein indischer Staatsangehöriger aus der Region Kaschmir, seien seitdem auf der Flucht durch unzugängliches Terrain. Quellen zufolge sollen indische Sicherheitskräfte sie mehrfach gestellt haben, aufgrund der schwierigen geografischen Lage konnten die Verdächtigen jedoch jedes Mal entkommen.
In der offiziellen nächtlichen Pressemitteilung Indiens von 1:44 Uhr heißt es, Indiens Aktionen seien fokussiert, maßvoll und nicht-eskalierend gewesen. Pakistanische Militäranlagen seien nicht beschossen worden. Indien hätte bedacht seine Ziele gewählt und die Schläge zurückhaltend ausgeführt.

Es habe an sechs Orten 24 Einschläge mit verschiedenen Waffen gegeben. Dabei seien acht Menschen gestorben und 35 verletzt worden, hieß es in einer offiziellen Pressekonferenz der Pakistanischen Armee am frühen Morgen. Diese Zahlen wurden inzwischen durch Pakistan auf 26 Tote und 46 Verletzte korrigiert – unter den Opfern auch Kinder. Zudem seien Moscheen und andere zivile Gebäude beschädigt worden. In der Nacht hatte Pakistan bekanntgegeben, dass alle Schläge von indischem Territorium ausgegangen seien, behauptet jedoch im Widerspruch dazu, fünf indische Kampfflugzeuge abgeschossen zu haben, was von indischer Seite nicht kommentiert wurde.
In sozialen Medien kursiert Bewegbildmaterial von angeblichen brennenden Flugzeugwracks sowie Trümmern, deren Aktualität, Authentizität und Glaubwürdigkeit jedoch nicht überprüft werden kann.

Pakistan soll laut indischen Angaben inzwischen mit Artilleriebeschuss auf indisches Gebiet reagiert haben, wobei mehrere Zivilisten getötet worden sein sollen. Eine offizielle militärische Antwort von pakistanischer Seite wurde bisher jedoch nicht bestätigt – allerdings plakativ angekündigt. Wie diese ausfallen wird, bleibt abzuwarten. Bereits am 6. Mai hatten in einigen nördlichen Bundesstaaten Indiens Zivilschutzübungen stattgefunden, um die Bevölkerung auf pakistanische Angriffe vorzubereiten.

Regierungsseitig wird das Land seit dem Terroranschlag auf Krieg eingeschworen, wozu auch der Name der Militäraktion passt: „Sindoor“ ist ein rotes Pulver, das in der indischen Kultur eine wichtige symbolische Rolle trägt. In vielen Teilen Indiens wird Sindoor bei der Hochzeit auf den Mittelscheitel der Frau oder ihre Stirn aufgetragen. Es ist ein Kennzeichen verheirateter Frauen. Bei dem Anschlag in Pahalgam wurden gezielt hinduistische Männer von den Terroristen ausgewählt und exekutiert – ihre Frauen bleiben als Witwen zurück. Auch wird ein rotes Mal aus Sindoor oder „Kumkum“ traditionell Kriegern auf die Stirn gegeben, um sie zu segnen bevor sie in die Schlacht ziehen. Die Bezeichnung der Militäraktion hat also tiefe Bedeutung, trägt eine klare mythische und nationalromantische Konnotation und passt in das Gesamtbild der indischen PR-Strategie durch die rechtspopulistische Regierungspartei BJP. In das Bild fügt sich auch, dass das offizielle Presse-Briefing der indischen Streitkräfte zur „Operation Sindoor“ medienwirksam von zwei weiblichen Offizieren geleitet wurde.

International wurde Besorgnis über die Entwicklung in Südasien geäußert. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Indien hier seine gewachsene weltpolitische Rolle bewusst ausspielt und sich die Tatsache zunutze macht, dass der Westen auf Indien als Alliiertem im Konflikt mit China angewiesen ist. Es kann durchaus spekuliert werden, dass man sich das stille „Go“ der Amerikaner geholt hat und diese einen über symbolischen Charakter hinausgehenden Gegenschlag Pakistans verhindern könnten – was allerdings nicht belegbar ist. Und dass Pakistan unter zunehmendem Einfluss Chinas steht, lässt die Gesamtlage zwischen den beiden südasiatischen Atommächten ohne Zweifel unsicher und kritisch erscheinen.

Quellen: diverse

Kristian Joshi
Kristian Joshi
Kristian Joshi ist Mitbegründer von theinder.net und zeichnet nach einigen Jahren Pause nun wieder für den visuellen Auftritt des Projektes verantwortlich. Nach langjähriger Tätigkeit in Design- und Werbeagenturen in Berlin und Hamburg ist er heute als freiberuflicher Art- und Kreativdirektor aktiv.

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