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Sa., 9. August, 2025
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„Dum Maro Dum“: wie Song und Film zum Kult wurden

Anfang der 1970er Jahre war Indien im Wandel – gesellschaftlich, kulturell, musikalisch. Mitten in diese Zeit fiel ein Film und ein Song, die bis heute als Kultklassiker gelten: Haré Rama Haré Krishna und der legendäre Track „Dum Maro Dum“. Beide spiegeln nicht nur den Zeitgeist wider, sondern prägten ihn entscheidend mit.

Haré Rama Haré Krishna erzählt von der westlichen Hippie-Bewegung, die damals in Kathmandu, Nepal, aufblühte. Der Film zeigt das Leben junger Menschen, die sich zwischen traditionellen indischen Werten und der Suche nach Freiheit und Selbstbestimmung hin- und hergerissen fühlen. Die Figur der Janice, gespielt von Zeenat Aman, wurde zu einem Symbol für diese Generation – rebellisch, selbstbewusst und modisch einzigartig. Ihr Look mit Sonnenbrille, Minikleid und Chillum inspirierte viele junge Frauen in Indien und setzte neue Maßstäbe.

Regisseur und Hauptdarsteller Dev Anand brachte mit Haré Rama Haré Krishna eine kritische Perspektive ein: Obwohl er die Hippie-Drogenkultur und den westlichen Einfluss skeptisch betrachtete, war es gerade diese Ambivalenz, die den Film so faszinierend machte. Er zeigte eine Gesellschaft im Umbruch, in der Freiheit, Spiritualität und Konsum kollidierten. Der Film entstand übrigens aus einer wahren Begegnung – Dev Anand war selbst nach Kathmandu gereist, wo er auf eine junge Hippie-Frau traf, deren Lebensgeschichte ihn inspirierte.

Untrennbar mit dem Film verbunden ist der Kultsong „Dum Maro Dum“. Komponiert von R. D. Burman und gesungen von Asha Bhosle, wurde der Song schnell zur Hymne einer ganzen Generation. Mit seinem unverwechselbaren Gitarrenriff, psychedelischen Sounds und einem unvergesslichen Groove sprengte „Dum Maro Dum“ alle Konventionen der damaligen Bollywood-Musik. Der Song feierte Rekorde in den Radiostationen, wurde häufig auf Partys gespielt und tauchte auch Jahre später in Filmen, Werbespots und sogar Videospielen wieder auf.

Was „Dum Maro Dum“ besonders macht, ist seine Energie und sein rebellischer Charakter. Die Zeile „Dum maro dum, mit jaa re“ – sinngemäß „Zünde die Pfeife an und lass es krachen“ – vermittelte eine freigeistige, fast schon provokante Botschaft, die im damaligen Indien für Diskussionen sorgte. Dass der Song zeitweise verboten wurde, verlieh ihm nur noch mehr Popularität.

Der Mix aus gesellschaftlichem Tabubruch, modischem Statement und musikalischem Pioniergeist machte sowohl den Film als auch den Song zu Kultobjekten, die weit über ihre ursprüngliche Zeit hinaus Wirkung entfalten. Sie symbolisieren die Sehnsucht einer Jugend nach Freiheit, Selbstentdeckung und dem Aufbrechen von Grenzen – Themen, die heute genauso aktuell sind wie damals.

Haré Rama Haré Krishna und „Dum Maro Dum“ sind deshalb mehr als nur ein Film und ein Lied. Sie sind lebendige Zeugnisse einer Ära, die Bollywood und die indische Popkultur revolutionierten und bis heute Millionen begeistern.

Nina Rao
Nina Rao
Nina studiert an der TU Dortmund und interessiert sich für den indischen Film. Gut gemachte Bollywoodfilme haben es ihr besonders angetan. Seit 2024 schreibt sie für theinder.net hauptsächlich Bollywood-Filmkritiken, die sie in deutschsprachigen Medien immer noch für unterrepräsentiert hält...

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