Alles fing damit an, als eine Frau den Sinn ihrer Existenz hinterfragte. Und warum sie voller Pflichtbewusstsein ihrem Mann auf Schritt und Tritt und auf jede Ficci-Veranstaltung folgte.
Man schrieb das Jahr 1984 als Indu Jain (s. Bildmitte links), Vorsitzende der Times Group, vier ihrer Freundinnen zusammenrief und die Ficci Ladies Organisation (FLO). „Frauen wurden schon immer darin eingeschränkt Hausfrau zu sein. Wollte eine Frau sich erheben, um ausserhalb des Hauses zu arbeiten, würde ihr Mann ihr eine kleine Boutique finanzieren, die sie führen könne – allerdings von zuhause aus.
Als ich mich selbst analysierte, bemerkte ich, dass eine Frau eine multidimesionale Persönlichkeit besitzt, mit einer Vielzahl von Talenten und Stärken. Ich beschloss daraufhin diese Talente in positivem Sinne zu nutzen. Und so war FLO geboren. Ich muss aber dazu sagen, dass mich mein Mann bei meinen Plänen immer unterstützt hat.
Heute bin ich glücklich und stolz zu sehen, dass jeder Samen, den ich vor vielen Jahren gesät habe, nun zu einer wundervollen Blume geworden ist“, sagt sie am Rande des 20jährigen Bestehens der Organisation.
Es handelte sich dabei um eine Veranstaltung, um vergangene Vorsitzende von FLO zu ehren und die Jugendabteilung – Young FLO – ins Leben zu rufen. Padma Shri Javed Akhtar war der Haupt- und Durga Jasraj der Ehrengast.
Ein Teil des Programms war die Rede der gegenwärtigen FLO-Präsindentin Namita Gautam, in der weibliche Unternehmerinnen in der heutigen Zeit hervorgehoben wurden.
Ihrer Rede folgte ein Kurzfilm über „20 Jahre FLO“, in dem alle bisherigen Präsidentinnen kurz ihre wichtigsten Erfahrungen schilderten. Einen Infobrief hab es als Erinnerung auch gleich dazu.
Haupt- und Ehrengast hoben dann alle 20 Präsidentinnen im Profil hervor und ehrten sie mit einer Medaille. Im Anschluss gab Durga Jasraj den offiziellen Start von Young FLO bekannt, der von grossem Applaus umrahmt wurde.
In einer Sonderrede zwang Gründerin Indu Jain das Auditorium zu einer einminütigen Meditaionspause, bevor sie verkündete, dass Indien und Inderinnen der Welt eine Menge zu geben hätten.
„Es ist das Nichts, die Leere, shunya (Null) in uns, das die wahre Form Gottes ist“, sagte sie. „Wir sind nicht bloss irgend ein Damenclub. Wir stehen für Business. Wenn Ficci für mechanische und weltliche Aufgaben steht, dann symbolisiert FLO etwas Magnetisches; wenn Ficci Trauer repräsentiert, dann ist FLO die Quelle des Wissens. Wie kann dann die Welt ein blindes Auge auf die Kraft der Frauen werfen?“ fragte sie mit lauter und klarer Stimme.
„Mein Verband mit einer Anzahl von Heiligen hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass am 8. Juni uns der Planet Venus nahe steht. Das ist für uns Frauen die Zeit zusammenzukommen und festzustellen, dass die Quelle allen Lebens in uns liegt. Wir müssen zusammenkommen und für die Stärkung unsere weniger glücklichen Schwestern arbeiten. Wir müssen auf der Welt ein Zeichen setzen“, sagte Jain vor vollem Hause.
Hauptgast Javed Akhtar stimmte zu: „Die Welt braucht nicht länger die Agression der Männer und die subtile Abstufung der Frauen. Die Zeit ist für den weiblichen Teil unserer Rasse gekommen, um etwas zu ändern.“
