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Di, 19. März, 2024
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Filmrezension: „Kaante“ (dt. „Dornen“)

(von Samina Akbar) „Kaante“ ist ein Remake des Quentin Tarentino Streifens “ Reservoir Dogs „. Es ist die Geschichte von 6 Männern, verschiedener sie gar nicht sein könnten. Und doch haben sie etwas gemeinsam: Sie alle haben eine kriminelle Vergangenheit hinter sich und alle benötigen dringend Geld. So nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Regie: Sanjay Gupta
Besetzung: Amitabh Bachchan, Sanjay Dutt, Sunil Shetty, Kumar Gaurav, Mahesh Manjrekar, Lucky Ali
Produzenten: Raju Patel, Pritish Nandy
Musik: Anand Raaj Anand, Lucky Ali, Vishal / Shekhar

Alles beginnt in einem Gefängnis in Los Angeles als die 6 in Amerika lebenden Inder Major (Amitabh Bachchan ), Ajju (Sanjay Dutt),Marc (Sunil Shetty), Andy (Kumar Gaurav), Baali (Mahesh Manjrekar) und Mak (Lucky Ali), im Gefängnis aufeinandertreffen. Alle 6 wurden einzeln von der Polizei verhaftet und vernommen, da vermutet wurde, dass mindestens einer von ihnen etwas mit dem Verschwinden eines Trucks voll mit Laptops, zu tun hat. Aus Rache an der Polzei entsteht im Gefängnis der Plan, die Service American Bank, die Bank der Polizei auszurauben.Zunächst findet der Plan des Bankraubs nicht bei allen 6 Anklang, doch setzt Ajju für den Abend trotzdem einen gemeinsamenTreffpunkt fest. Nach ihrer Freilassung aus mangelnder Beweislast, geht jeder vorerst seinen eigenen Weg, ohne zu ahnen dass die Idee des Bankraubs bald Wirklichkeit werden wird.
Die verschiedenen Schicksale der sechs Charaktere führen sie schon am gleichen Abend wieder zusammen, da jeder der sechs dringend auf Geld angewiesen ist. Marc, der seine strippende Freundin aus dem verruchten Milieu rausholen will, Andy, der vor Gericht um seinen kleinen Sohn kämpfen möchte, Major, der dringend Geld benötigt um seine kranke Frau zurück nach Indien zu bringen, Ajju, dem es vor allem um den Kick geht und Baali und Mak die vor haben, die anderen 4 nach dem Bankraub umzulegen und die Beute dann unter sich aufzuteilen. So kommt es, dass sich die sechs am Abend versammeln um die Einzelheiten des Bankraubs zu besprechen.
Alles ist perfekt organisert: Es gibt einen guten Plan, neueste Waffen und vor allem Mut…
Fazit: Sanjay Gupta gelang mit dem Kriminalthriller „Kaante“ ein wahrliches Meisterwerk. Dieser Streifen ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Meilenstein der indischen Filmgeschichte. Es ist das erste vollständig in den USA hergestellte Bollywood Projekt, gedreht in, und um Los Angeles, Kalifornien. Auch die Crew stammt gänzlich aus Hollywood, sowie der Großteil der Nebenbesetzungen. „Kaante“ ist eine eher untypische Bollywood Produktion in dessen Mittelpunkt ausnahmsweise keine Liebesgeschichte steht. Zwar findet eine Liebesbeziehung statt, die jedoch eher nebensächlich ist. Sanjay Gupta verzichtet vollkommen auf die für Indien so typisch grellen und bunten Farben, die sonst eigentlich in fast jedem indischen Film auffallen. Ganz verzichtet wird auch auf die traditionelle indische Kleidung. Um dem Film etwas Einzigartiges zu verleihen, beschränkt sich der Produzent auf eintönige Farben. Dies spiegelt sich besonders in der Garderobe der Hauptcharaktere, den Schauplätzen und Drehorten wieder, welche bewusst in Schwarz-, Weiß- und Grautönen gehalten wurden. Dadurch wird versucht einen fotografischen Schwarz- / Weißeffekt einzufangen. Der Grund hierfür ist wohl der Versuch Nebensächlichkeiten wie z. B. Landschaft, tollen Kostümen und anderen Details, die ablenken könnten, auszuschließen. Somit wird das Hauptaugenmerk auf die tragische Handlung gerichtet, was für den Produzenten wohl am wichtigsten war. Diese Eintönigkeit der Farbwahl, tritt mit diesem Werk zum ersten mal in einem indischen Spielfilm auf.
Sanjay Gupta arrangierte für „Kaante“ einige von Indiens Top Schauspielern der derzeitigen indischen Schauspielwelt. Ein Beispiel davon ist natürlich der einzigartige Amitabh Bachchan, Indiens Superstar schlechthin. Amitabh Bachchan, der im Film den „Major“ spielt, bewältigt seine Rolle – wie auch nicht anders erwartet – ausgezeichnet. Er spielt den Kopf des Gangster-Sixtetts – eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert zu sein scheint. Durch seine Glanzleistung wird allerdings keiner der fünf anderen Hauptdarsteller in den Schatten gestellt. Auch Spitzenschauspieler Sanjay Dutt und Sunil Shetty bestechen durch ihre schauspielerische Leistung. Sehr positiv überrascht war ich allerdings von der überzeugenden Darstellung Mahesh Manjrekars, der den drogendealenden „Baali“ spielt. Er hat sich sichtlich in seine Rolle hineinversetzt, was bei mir zur äußersten Bewunderung führte.
Zwar ist „Kaante“ alles andere als eine Kommödie, doch durch die Dialoge zwischen „Baali“ und „Ajju“ fließt in die Tragik der Handlung doch noch ein bisschen Humor mit hinein. Auch die Actionszenen sind sehr gut koordiniert und vor allem gut gefilmt, sie wirken dadurch nicht so übertrieben wie es gerne in indischen Filmen dargestellt wird. Die Action gleicht eher der Action in amerikanischen Produktionen. Bei diesem Film scheint sich Bollywood einiges von Hollywood angeeignet zu haben, was keineswegs negativ zu bewerten ist.
Ein weiterer Punkt für das Untypische an diesem Film ist die zugehörige Musik. Anstelle des sonst in indischen Filmen vorkommenden synchronen Männer- Frauen Getanze vor schöner idyllischer Landschaft, setzt man hier eher auf MTV Videoclips ähnelnde Tanz- und Gesangeinlagen. Auch die Hintergrundmusik hört sich nahezu an, wie bei einem Hollywood
Streifen. Die Filmmusik von Anand Raaj Anand ist im Großen und Ganzen recht gelungen. Es sind einige Songs dabei, wie z. B. „Ishq Samundar“, „Maahi Ve“, „Rama Re“ oder „Socha Nahin Tha“, die salopp gesagt einfach „der Hammer“ sind. Allerdings sind auch Songs dabei, die eher unauffällig und nichts Besonderes sind. (Der Soundtrack lohnt sich in jedem Fall trotzdem!)
Alles in allem ist der Film gut gelungen und unbedingt empfehlenswert. Vor allem für die, die nicht auf den „Kitsch“ ( wie einige das wohl nennen… ) der üblichen, indischen, Filme abfahren.
Aber auch allen anderen lege ich diesen Film sehr ans Herz, da er eine Tragik beinhaltet, die einen förmlich mitreißt und völlig fesselt, sowie fassungslos macht.
Wärmstens empfohlen… von
Samina Akbar
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