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Mi, 4. Dezember, 2024
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Monira Kamal und "Bollyworld": "In eine andere Welt eintauchen"

(kj) Monira Kamal erschuf mit dem Animationsfilm „Bollyworld“ eine mitreißende Geschichte einer indischen Tänzerin, die in einer bunten Bollywood-Welt zu einem neuen Leben erwacht. Die Filmemacherin kommt aus Berlin und verarbeitet ihre eigene Leidenschaft – der indische Tanz – in „Bollyworld“, wie sie Karuna Jha in einem Interview verrät.

Herzlich willkommen zum 13. Indischen Filmfestival in Stuttgart. Es freut mich besonders Sie zum ersten Mal hier zu begrüßen.
Ja, das ist tatsächlich mein erstes Mal bei dem indischen Filmfestival, ich war jetzt die letzten sechs Jahre in Folge bei dem internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart und nun freue ich mich auch bei dem indischen Festival dabei zu sein.

Wir sind sehr begeistert mal wieder einen Animationsfilm bei dem Festival zu sehen! Könnten Sie uns kurz skizzieren, worüber ihr Film erzählt?
Mein Film heisst ‚Bollyworld‘ und ist in der Short Film Section gelaufen. Die Technik ist eine Kombination aus 2D und 3D. Es geht um eine indische Tänzerin, die sich ihre eigene animierte Welt um sich herum erschafft und schlussendlich selber ein Teil von dieser Welt wird. Dann lernt sie den charismatischen Krishna kennen, der diese Welt beherrscht. Er führt sie mit seiner Flöte durch und irgendwann erkennt sie, dass diese Welt gar nicht echt ist, sondern nur aus Kulissen besteht und dann fängt diese Fasade langsam an zu bröckeln. Das kann sie so nicht akzeptieren und will sich für diesen Betrug rächen.

Warum haben Sie ausgerechnet indische Thematik als Leitmotiv gewählt?
Ich komme aus Berlin und besuche dort schon seit mehreren Jahren eine Kathak-Schule. Der Tanz beginnt mit einer zirkulären Bewegung, die immer schneller wird und man entwickelt das Gefühl sich in den Trance zu tanzen und in eine andere Welt einzutauchen. Das ist der Grundgedanke, warum ich unbedingt einen Film über Tanz und besonders über den indischen Tanz machen wollte. Ich bin auch Halb-Bengalin, mein Vater kommt aus Bangladesh und ich habe dadurch einen interessanten Blick auf die Kultur, der abseits von dem indischen oder bengalischen Blickpunkt ist, da ich das eher aus der Ferne mitgekriegt habe.

Schauen Sie auch selbst viele indische Filme? Welche Genre gefällt Ihnen am meisten?
In der letzten Zeit leider nicht so viele, aber in der Zeit zwischen 2000 und 2010 habe ich sehr viele Filme geschaut. Was ich schade finde ist, dass in den neueren Filmen der Tanz nicht mehr im Mittelpunkt steht. Es sind auch viel weniger traditionelle Tänze mehr zu sehen. Ich habe die traditionellen Tänze sehr geliebt und auch deswegen selber angefangen Kathak zu tanzen.

Ihr Film war schon auf vielen verschiedenen Festivals präsentiert. Haben Sie auch vor den Film in Indien zu zeigen?
Es wird mich sehr interessieren, wie ‚Bollyworld‘ in Indien aufgenommen wird. Es ist leider nicht so einfach in Indien einen Festival zu finden, wo man sorglos den Film in der Short Film Kategorie einreichen könnte, aber ich habe ihn schon bei einigen Festivals eingereicht und hoffe auf positive Rückmeldung.

Dafür wünschen wir viel Erfolg!


Redakteurin Karuna Jha (rechts) traf Filmemacherin Monira Kamal.

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