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Sa, 27. Juli, 2024
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"Ich fotografiere, was ich sehe." – Im Gespräch mit Fotograf und Weltenbummler Armin Schmolinske

 
(c) bingshiling.de | Agra
(tg) Armin Schmolinske hat schon etliche Länder bereist und viel gesehen – nicht nur mit bloßem Auge sondern durch seine Kameralinse. Schmolinske organisiert regelmäßig Fotoreisen und hält diese in seinem Blog fest. Insbesondere seine Reisen nach Indien haben bei Schmolinske einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Delhi, Agra oder das Himalaya Gebirge sind Orte die er mit eindrucksvollen Fotomotiven festgehalten hat. theinder.net hatte die Möglichkeit mit Armin Schmolinske während der CMT Messe in Stuttgart zu sprechen und hinter die Kulissen eines Fotografen zu schauen. Einige seiner schönsten Aufnahmen hat er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

(tg) Armin, stell Dich doch bitte kurz vor. Wie bist Du zur Fotografie gekommen und was bedeutet für Dich die Fotografie?
 
(AS) Zur Konfirmation 1972 gab es eine SLR-Kleinbildkamera, mit der Jagd auf die letzten Dampfloks in Deutschland gemacht wurde – später kam zur Jagdausrüstung noch eine 6×6 Mittelformatkamera dazu. So war die Fotografenlaufbahn praktisch vorbestimmt.

(c) bingshiling.de
Bei der Bedeutung der Fotografie mache ich deutliche Unterschiede. Beruflich heißt es, die Kundenwünsche möglichst optimal umzusetzen und wenn der Kunde zufrieden ist, bin ich es auch – selbst wenn das Foto nicht meinem fotografischen „Geschmack“ entspricht. Privat kann man es mit einem Satz ausdrücken: Ich fotografiere, was ich sehe.

(c) bingshiling.de
(tg) Deine letzten Fotoreise hat Dich auch nach Indien geführt. Du hast wunderschöne Fotos vom Taj Mahal geschossen, warst in Delhi unterwegs, hast Menschen im indischen Alltag abgelichtet, warst im Gebirge und bist den Indus entlang gewandert. Was war für Dich Dein persönlicher Highlight-Moment auf dem indischen Subkontinent?
(AS) Die Monumentalität des Himalaya, die Klosterküche des Klosters Rizong in Ladakh, die Schilfsammlerinnen am Yamuna gegenüber vom berühmtesten Mausoleum der Welt und die vielen freundlichen Menschen auf dem indischen Subkontinent – bis auf die sogenannten Wachleute am Ufer des Yamuna gegenüber von Taj Mahal.

(c) bingshiling.de | Ladakh
(c) bingshiling.de | Ladakh
(c) bingshiling.de | Agra
(c) bingshiling.de | Agra
 
(c) bingshiling.de | Agra
(tg) Du schaust auf Deinen Reisen hauptsächlich viel durch die Kameralinse. Wie nimmst Du die Welt auf Deinen Fotoreisen wahr? Kannst Du überhaupt entspannen oder siehst Du ständig Motive die Du noch unbedingt ablichten musst?
(AS) Wichtig ist für mich auf meinen Reisen, das „normale“ Leben zu erleben, möglichst wenig aufzufallen, was natürlich nicht ganz einfach ist, selbst in der Kürze der Zeit engen Kontakt zu den „locals“ herzustellen und dann auch gerne das Erlebte ungeschminkt abzulichten. Natürlich mutiert man bei besonderen Lichtstimmungen, interessanten Begebenheiten und fotogenen Menschen schnell zum Touristen, der alles nur durch die Kamera sieht, aber ab und zu ist das auch erlaubt.

(c) bingshiling.de | Delhi
(c) bingshiling.de | Nubra
(c) bingshiling.de | Agra

(c) bingshiling.de | Delhi

(tg) D.h. wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?
 
(AS) Vermessen wie ich bin, würde ich ihn als Dokumentarisch bezeichnen 😉
(tg) Auf Deiner nächsten Fotoreise nach Indien planst Du eine Himalaya-Tour durch die Provinzen Zanskar und Kashmir für 2 Wochen im Juli. Wieso reizt Dich insbesondere diese Region? 
 (AS) Ich schätze an dieser Region Indiens, nicht nur das für uns Europäer angenehme Klima, sondern ganz besonders die sehr netten Ladakhis, die gewaltige Gebirgslandschaft, die uns Menschen zeigt, wie klein und unbedeutend wir eigentlich sind und den Mythos von Srinagar. Leider konnten wir bei meiner letzten Reise auf Grund der Unruhen nicht nach Kaschmir fliegen. Und es ist nicht zuletzt mein Wunsch, eine Region sooft wie möglich zu besuchen – gerne auch immer wieder dieselbe Stelle aufzusuchen, um nicht nur einen Schnappschuss zu machen, sondern sehr bewusst zu fotografieren und die Veränderung der jeweiligen Jahreszeit und den ständigen Wandel, gerne auch Fortschritt genannt, zu dokumentieren.
(tg) Wie sieht Deine ideale Reisegruppe aus und was erwartet den Teilnehmer auf den Fotoreisen mit Dir?
 
(AS) Meine Reisegruppen sollten maximal aus 3-4 Teilnehmer bestehen, die Respekt vor Land und Leuten mitbringen. Denn es kommt darauf an, das Vertrauen der Einheimischen zu gewinnen und möglichst am täglichen Leben teilzunehmen und auch bei Feld- und Hausarbeit mitzuhelfen. Eigentlich hätte ich gerne mindestens doppelt so viel Zeit, wie jetzt auf meinen Reisen üblich ist – was aus Kostengründen allerdings sehr illusorisch ist. Denn im Prinzip veranstalte ich keine Fotoreisen, sondern Reisen mit der Kamera, bei denen Leute mit Interesse am besuchten Land und Freude an der Fotografie teilnehmen. Meine Teilnehmer erwarten: dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin, dass der einheimische Guide versteht, was wir wollen und dass ich mich persönlich mit dem Fotografieren zurückhalte und den Teilnehmern „on Location“ helfe, optimale Fotos zu machen.
(c) bingshiling.de | Leh

(tg) Du veröffentlichst neben Fotos auch spannende kleine Reiseberichte. Wo kann man Deine Berichte lesen und die Fotos anschauen?

 
(AS) Meist versuche ich sehr zeitnah, auf meiner Fotoreisewebsite (www.bingshiling.de) den Blog schon während meiner Reisen mit der Kamera kontinuierlich mit Leben zu füllen. Das gelingt nicht immer, da glücklicherweise viele interessante Orte fern des schnellen Zwischennetzes sind.
(tg) Und zu guter Letzt: was ist Dein persönlich liebstes Fotomotiv und was möchtest Du noch unbedingt fotografieren?
 
(AS) Das ist sehr schwierig, es gibt so viele Sujets, wie sich der Schweizer so schön charmant ausdrückt. Ob Mensch oder Natur, alles hat seinen Reiz, aber auf meinen kleinen Reisbauern aus Bhutan und das Mädchen aus dem Industal bin ich besonders stolz, weil es keine gestellten Fotos sind, sondern eigentlich Schnappschüsse, wenn auch bewusst komponierte. Eine Sache gibt es noch, die ich gerne fotografisch festhalten würde und das wäre ein aktiver Vulkan mit all seinen Eruptionen und Lavaströmen. Da würde ich auch ausnahmsweise mal ein Stativ benutzen.

(c) bingshiling.de | Bhutan

(c) bingshiling.de | Industal
 
(tg) Wir sind auf Deine weiteren Fotos gespannt und danken Dir ganz herzlich für Deine Zeit und wünschen Dir für Deine weiteren Reisen auch nach Indien ganz viel Erfolg und tolle Motive!

(c) theinder.net
Fotograf und Blogger Armin Schmolinske
auf der CMT Stuttgart 2017
Spannende Reiseberichte und weitere Bilder
findet ihr unter www.bingshiling.de


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Tomal K. Ganguly
Tomal K. Gangulyhttps://www.theinder.net/
Tomal Ganguly, Jg. 1983, ist stellvertretender Chefredakteur von theinder.net. Er ist zudem verantwortlich für den Bereich Marketing. Tomal studierte internationales Management an der Hochschule Esslingen und hält einen Masterabschluss an der Universität Liechtenstein. Tomal wohnt in München und ist Unternehmensberater für Blockchain und Smart Mobility.

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