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Mi, 13. November, 2024
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10. Indisches Filmfestival Stuttgart

Stuttgart feiert 100 Jahre indisches Kino, Jubiläum für das Indische Filmfestival Stuttgart: Zum 10. Mal wird die baden-württembergische Landeshauptstadt vom 17. bis 21. Juli 2013 zum Zentrum für die Fans aktueller Filme aus ganz Indien. Etwa 60 Produktionen aus den Kategorien Spielfilm, Kurzfilm und Dokumentarfilm werden im Metropol Kino gezeigt. Gefeiert wird auch das 45-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und der indischen Filmmetropole Mumbai. Mit einem einmaligen Stummfilm-Konzert verneigt sich Stuttgart vor der nunmehr 100-jährigen indischen Filmgeschichte.

Zur Eröffnung am Mittwoch, den 17. Juli, erwartet das veranstaltende Filmbüro Baden-Württemberg e. V. auf dem Roten Teppich auch die indische Schauspielerin und Regisseurin Revathi, die mit ihrem aktuellen Film (‚Molly Aunty Rocks!’) im Programm vertreten ist und in der Spielfilm-Jury einen Sitz hat. Eröffnet wird das Festival mit dem Episoden-Spielfilm „Bombay Talkies“, der 100 Jahre Indisches Kino feiert. Unzählige Cameo-Auftritte der Crème de la Crème indischer Darsteller, euphorische Bollywood-Balladen und aufrichtige Charakterdarstellungen sorgen für ein unvergessliches Kinoerlebnis.
Ein besonderes Highlight im Jubiläumsprogramm verspricht die Präsentation des Stummfilmklassikers ‚Schicksalswürfel’ (‚A Throw of Dice’) vom Münchner Bollywood-Pionier Franz Osten. Der indische Sitarspieler Nishant Khan, der in seiner Heimat als Nachfolger des legendären Ravi Shankar gefeiert wird, begleitet den Stummfilm musikalisch. Mit ‚Schicksalswürfel’ beging auch die indische Regierung im Mai in Mumbai den 100. Geburtstag des indischen Kinos.

Tribute to Rituparno Ghosh

Mehr als 150 aktuelle indische Filmproduktionen wurden für das 10. Indische Filmfestival Stuttgart eingereicht. Etwa 60 Streifen davon schafften den Sprung ins Festivalprogramm. Eine Auswahl dieser Filme konkurrieren in drei Kategorie im Wettbewerb um den German Star of India. Die Preise werden vom Hauptsponsor des Festivals, Andreas Lapp, dem indischen Honorarkonsul für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, gestiftet. Zwölf hochkarätige Juroren entscheiden, wer bei der Preisverleihung am Sonntag, den 21. Juli, die Preise im Gesamtwert von 7.000 Euro erhalten wird. „Als Honorarkonsul liegt mir der Austausch der Kulturen sehr am Herzen. Das Indische Filmfestival Stuttgart ist eine sehr gute Möglichkeit, für ein paar Tage den Zauber Indiens in die Landeshauptstadt zu holen“, freut sich Andreas Lapp.
Auch das Jubiläumsprogramm in Stuttgart gibt einen Überblick über die Trends im aktuellen indischen Kino. Als Tribute an den Ende Mai dieses Jahres verstorbenen ostindischen Regisseur Rituparno Ghosh zeigt das Festival einen seiner großen Spielfilme (‚Chokher Bali’). Der in Kolkata geborene Filmemacher engagierte sich für die gay-lesbian-Bewegung, gewann mit seinen Spielfilmen große internationale Preise (Goldener Leopard, Locarno) und entwickelte für seine Werke starke Frauenrollen. Ghosh, der Ende August 50 Jahre alt geworden wäre, arbeitete mit vielen Stars der indischen Filmbranche zusammen.
So bunt, abwechslungsreich und spannend wie eine Reise durch den indischen Subkontinent wird sich das Festival an allen Tagen präsentieren. Ein Schultag (18. Juli, ab 9:30 Uhr) bringt erneut indisches Kino für den Stundenplan. Der auf einer wahren Begebenheit beruhende Spielfilm ‚Shahid’ wendet sich an Schüler/innen der 9. und 12. Klasse. Der 123-minütige sozialkritische Spielfilm ‚Shahid’ wird in Hindi-Version mit englischen Untertiteln gezeigt. Regisseur Hansal Mehta wird zur Vorstellung mit anschließender Diskussion erwartet.
Mit ‚Alegalu – Waves’ präsentiert das Indische Filmfestival einen wunderschönen Kinderfilm für die ganze Familie. Live spricht die Schauspielerin Juliane Bacher im Kinosaal dazu die deutschen Dialoge ein. Zwei Spielfilme werden eigens für das Festival mit deutschen
Dialogen untertitelt.
Auch das 10. Indische Filmfestival Stuttgart lädt zu vier Tea Talks ein. Die nachmittäglichen, deutschen Gesprächsrunden mit Experten greifen wieder aktuelle Themen über den Alltag in Indien auf. Ein Talk beschäftigt sich mit der neuen Mittelschicht Indiens. In die Welt der ‚Indischen Märchen, Mythen und Sagen’ entführt ein Talk das Publikum. Natürlich darf der 100. Geburtstag des indischen Kinos nicht fehlen; ihm ist ebenfalls eine Gesprächsrunde gewidmet.
Um die Situation der Frauen in Indien geht es im vierten Tea Talk am 21. Juli. Renate Syed, Privatdozentin an der LMU München für Indologie, will anhand aktueller Ereignisse mehreren Fragen nachgehen: „Führt die Tradition der Frauenfeindlichkeit in Indien zu den Vergewaltigungen oder sind sie, wie viele indische Traditionalisten jüngst behaupteten, das Ergebnis des westlichen Einflusses und eines Aufgebens überlieferter Werte? Wie ist es möglich, dass der Erfolg Indiens in Bildung, Forschung und Wirtschaft den sozialen Wandel kaum positiv beeinflusst und die Gewalt gegen Frauen, die bereits bei der Abtreibung weiblicher Föten beginnt, eher noch steigert? Mit welchen Strategien gehen Inder und Inderinnen, darunter Aktivistinnen und NGOs, aber auch Politik und Polizei gegen diese Gewalt vor? Wird es der Zivilgesellschaft und der Presse gelingen, Einfluss auf Politik und Polizei zu nehmen, um derartige Vergehen zu verhindern?“

Verkehrsminister kommt zum Mobilitätsforum

Gemeinsam mit dem Verein zur Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben (VeV e.V.) lädt das 10. Indische Filmfestival Stuttgart am Freitag, 19. Juli, 15 Uhr, zu einem ‚Forum nachhaltige Mobilität’ ins Metropol Kino ein. Eine Expertenrunde geht der Frage nach, welche Hausaufgaben wir in Baden-Württemberg erledigen müssen, um eine nachhaltige Mobilität zu ermöglichen „Wir wollen Ländern wie Indien Anreize geben zur Entwicklung umwelt- und sozialverträglicher Verkehrssysteme. Dazu braucht es zusätzlich zu moderner Technik auch intelligente Steuerungssysteme und ein hohes ökologisches Bewusstsein. Das Thema Verkehr spielt bei der Bekämpfung der Klimakatastrophe eine zentrale Rolle. Diese Herausforderung ist global zu bewältigen, wenn wir aus unseren Fehlern lernen und andere Länder sie nicht wiederholen“, gibt der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann zu bedenken.

Auch Daimlers oberster Umweltschützer beim Festival

Mit Professor Dr. Herbert Kohler, dem Umweltbevollmächtigten der Daimler AG und dem Leiter ‚E-Drive & Future Mobility’, hat das Mobilitätsforum im Rahmen des 10. Indischen Filmfestivals einen weiteren hochkarätigen Experten gewonnen. Zugesagt als Referent haben Andreas Lapp, Honorarkonsul der Republik Indien für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, Hauptsponsor des Indischen Filmfestivals Stuttgart und Vorstandsvorsitzender der Lapp Holding AG, und Günter Offermann, Leiter des Friedrich-Schiller-Gymnaiums Marbach sowie ein Vertreter von Bosch India. Hagen von Ortloff vom SWR wird aus seiner Reihe ‚Eisenbahnromantik’ den Film über die Nilgiri Mountain Railway von Alexander Schweizer vorstellen.

Tanzende Bollywood-Prinzen verzaubern Stuttgart

Das Publikum kann wieder vom Kinosessel aus eine ausgedehnte Expedition durch die indische Kinolandschaft erleben. Aber auch Tanz, Gesang und Musik aus Indien bringen den Zauber Indiens nach Stuttgart. Die Tanzgruppe Dhadkan Punjab Di lässt an allen Festivaltagen rund ums Metropol Kino den Herzschlag des indischen Bundesstaates Punjab spüren. Die sechs Bollywood-Prinzen werden zur festlichen Eröffnung auf dem Roten Teppich die Gäste begeistern und bis zum Festivalfinale ganz Stuttgart mit ihren farbenprächtigen Kostümen und ihren hippen und traditionellen Dance-Shows verzaubern.

Party und Konzert auf indisch

Die Party ‚Bombay Boogie Night’ (19. Juli, ab 23 Uhr, Club Rocker33) nimmt das Festivalpublikum mit auf eine einmalige musikalische Indienreise. DJ Keralaboy (bigFM Worldbeats) präsentiert das Beste aus der indischen Clubmusik. Gesanglich wird er von Bollywood-Sänger Amanat Ali Khan unterstützt. Der indische Trommler Revin (Dhol Rockers) und die indische Tänzerin Sheela machen die magische Show perfekt.
Die Konzertveranstaltungen der Deutsch-Indischen Gesellschaft Stuttgart e.V. gehören von Anfang an zum festen Bestandteil des Indischen Filmfestivals Stuttgart und sind ein absolutes Muss für alle Freunde der indischen Kultur. Am 19. Juli stehen im Linden-Museum Sitar-Musik und die Vielfalt der indischen Tanzkunst unter dem Titel ‚In the Spirit of the Dance‘ im Mittelpunkt. Für eine Blindenschule mit Wohnheim im indischen Patna tanzen, singen und Filmbüro Baden-Württemberg e.V. musizieren mehrere Künstler am Donnerstag, 18. Juli, von 18:30 bis 20:30 Uhr im Ludwigstift in der Silberburgstraße 89 – 91 im Stuttgarter Westen.

Lebendigste Brücke zwischen Stuttgart und Mumbai

Die wohl lebendigste kulturelle Brücke in der Städtepartnerschaft zwischen Stuttgart und Mumbai spricht auch Filmnachwuchs und Debütanten aus beiden Ländern an. So wurde die Zusammenarbeit mit Pocket films erneuert. Die indische Internetplattform lobt zum dritten Mal gemeinsam mit dem Filmbüro einen weiteren Kurzfilmwettbewerb aus. Eine hochkarätige Jury in Indien wird aus den Eingängen einen Gewinner wählen, der dann persönlich in Stuttgart seinen Film präsentieren darf. Das Filmbüro freut sich über diese Zusammenarbeit und die Möglichkeit, indischen Talenten auch auf diesem Weg eine Plattform bieten zu können.
In Mumbai knüpfte eine Delegation des Filmbüros beim Wine Festival ‚Stuttgart meets Mumbai“ im Januar neue Kontakte. So warb das Team beim Filmfestival Pune für den Filmwettbewerb in Stuttgart. Shabnam Sukhev, die stellvertretende Leiterin der Hochschule Symbiosis’ Institute of Media & Communication Pune und Tochter des berühmten indischen Dokumentarfilmers Singh Sandhu Sukhev, zeigt sich sehr nteressiert an einer Kooperation mit deutschen Filmhochschulen.

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