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Di, 19. März, 2024
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Russell Peters oder: „Somebody gonna get hurt real bad!“

(bc) Russell Peters (49) ist einer der erfolgreichsten Stand-Up Komiker weltweit. Das Wirtschaftsmagazin Forbes bezifferte Peters‘ Einkommen im Jahr 2013 auf 21 Mio. US-Dollar – damit rangierte er auf Platz 3 der bestbezahlten Comedians weltweit hinter Jerry Seinfeld und Terry Fator. Es ist wenig bekannt, dass Peters zwar gebürtiger Kanadier ist, seine Eltern beide jedoch „Anglo-Indians“ sind, sein Vater stammte aus Mumbai.

Markenzeichen sind seine Parodien nationaler und ethnischer Stereotypen: „Ich habe diese Stereotypen nicht erfunden, ich sehe sie täglich!“. Dabei nimmt er sich selbst und seine indischen „Landsleute“ immer wieder gerne aufs Korn und lässt ansonsten auch keine anderen Ethnizitäten aus. Der Erfolg gibt ihm recht: als erster Südasiate schaffte er ein ausverkauftes Apollo Theatre in New York.

Auch wenn Peters in seinen Bühnenprogrammen und Fernsehsendungen die Lacher stets auf seiner Seite hat, wenn er über asiatische und im Speziellen indische Kultur spricht, bedient er sich durchaus ernster Kernthemen wie Rassismus und Diskriminierung, wenn er der Gesellschaft den Spiegel vorhält. Oftmals ist es der Alltagsrassismus, der schleichend unter uns zu normalisieren droht und verharmlost wird.

Abseits davon ist es einfach schön ihm zuzuhören, wie unterschiedlich sich ein Chinese, ein Jude und ein Inder verhalten, wenn sie in ein Louis Vuitton Geschäft gehen oder daran vorbeilaufen („Der Jude kauft es einfach, der Inder geht aus Stolz stets nur an dem Geschäft vorbei und der Chinese fotografiert die Ware heimlich und lässt sie dann billig produzieren, um sie dann für teures Geld an den Inder zu verkaufen“, „because we Indians are cheap!“).

Legendär ist der Ausruf „Somebody gonna get hurt real bad!“, mit dem Russell Peters über die Maßregelungen seines Vaters erzählt, wenn Peters als Kind einmal wieder etwas angestellt hatte. Für einen kurzen Moment hatte Peters so stets das Gefühl er könne nicht gemeint sein, um daraufhin stets eine Ohrfeige zu bekommen. Ebenso kommt seine Familie, insbesondere sein Vater öfter in seinen Witzen vor, so etwa beim Thema Integration. Sein Vater sei der Ansicht gewesen, dass man sich als Einwohner Kanadas nur dann integrieren könne, wenn man sich auch so wie sie verhalte. Daher kaufte er sich kurzerhand einen Barbecue-Grill, um so als vollwertiger Kanadier zu gelten.

Einen regelrechten shitstorm erntete er in Indien über seine offene Meinung zum Thema Bollywood. Er könne nichts mit diesem Genre anfangen, weil die Handlung in allen Filmen nahezu gleich und vorhersehbar sei („I hate Bollywood“). Dennoch gibt es schöne Fotos mit ihm auf Instagram mit Katrina Kaif („Why so serious?“) und Kabir Bedi und irgendwie bleibt Russell Peters mit seinem Programm doch stets sympatisch und vor allem authentisch.

Quellen:

Bijon Chatterji
Bijon Chatterji
Bijon Chatterji, Jg. 1978, ist Mitbegründer und Chefredakteur von theinder.net. Er studierte Biologie an der TU Braunschweig und promovierte am Fraunhofer-Institut in Hannover. Nach Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Medizinischen Hochschule Hannover ist Bijon heute als Director of Business Development für ein österreichisches Biotechnologieunternehmen tätig. Bijon wohnt in Hamburg, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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